NATUR & WISSEN FÜR DIE AUGEN

Hier verlinken wir verschiedene Video-Dateien, die wir für interessant halten. Man kann die Video-Dateien via Direkt-Link ansehen, teilweise auf den eigenen Computer oder Tablet laden. Aber Vorsicht! Wir haben nicht geprüft, ob der Download auf das eigene Gerät urheberrechtlich in Ordnung ist. Das Niveau reicht von kurzweilig und nebenbei hörbar bis sehr anspruchsvoll.

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Hans Werner Sinn‘s “Wie retten wir das Klima und wie nicht.“

Der Rhonegletscher ist einer der bestdokumentierten Alpengletscher. Niemand kann ernstlich bezweifeln, dass es seit 1650 wärmer wurde. Denn der Gletscher wird seither kürzer und seine Mächtigkeit nimmt ab. Nicht kontinuierlich, aber per Saldo geht‘s seither nur in eine Richtung. Man kann zudem mit einem einfachen und preiswertem Experiment nachweisen, dass CO2 einer von mehreren Parametern ist, der das Klima Richtung wärmer treibt. Einige Parameter können wir als Menschheit, als Industrieländer, Europäer, Deutsche und Individuum beeinflussen, andere nicht. Je kleiner die Gruppe, je geringer die Wirkung! Machen wir eine Anleihe bei der Medizin: Hier muß eine Therapie geeignet sein, eine Krankheit zu heilen, oder wenn unheilbar, ihren Verlauf abzuflachen, oder das Leiden zu lindern. Und die Nebenwirkungen der Therapie dürfen nicht schlimmer sein als die Krankheit. Legt man diese Messlatte an, fällt die Therapie mit den Erneuerbaren durch. Das weist Hans Werner Sinn nach. Den Preis zahlt die Natur!
Auch wenn einige Bezüge des Vortrags (Konferenz in Madrid) nicht mehr aktuell sind, so ändert dieses an der generellen Aussage nichts.

WiSo-Dokumentation – Blackout – Horror oder reale Gefahr

Eigentlich wollen wir Anwalt der Natur und der Arten sein. Aber die Energiepolitik ist untrennbar mit dem Natur- und Artenschutz verbunden. Nehmen wir das unlängst genehmigte Windenergievorhaben mit einem Volumen von 7 WEA auf dem Olsberger Mannstein. Diese WEA schneiden dem Schwarzstorch im Umfang von 37 % von seinen Nahrungshabitaten im Neger- und Ruhrtal ab. Es ist eine nicht zu leugnende Tatsache, dass unsere Gesellschaft mehrheitlich und demokratisch entschieden auf dem Klimarettungstripp ist. Aber Entscheidungen müssen nicht richtig sein, nur weil sie mehrheitlich erfolgen. Ja, wir haben nicht zu leugnende klimatische Veränderung Richtung Erwärmung. Wer es nicht glaubt, fahre in die Alpen und sehe sich den Rückgang der Gletscher an. Ja, und CO2 ist ein, allerdings nicht der einzige menschenbeeinflusste Parameter, der diesen Prozess antreibt. Es kann zumindest hier dahinstehen, wie gut die Klimamodellierungen sind und was der Unterschied zwischen einer Prognose (öffentliche und politische Diskussion) und einer Projektion (Wissenschaft, das PIK ausgenommen) ist. Aber eine Medizin (die Erneuerbaren) muß geeignet sein das Leiden (die Klimaproblematik) zu heilen, zu lindern oder den Verlauf zu strecken und die Nebenwirkungen (Folgen für die Arten und die Natur sowie die soziologisch-ökonomischen für den Menschen) dürfen nicht schlimmer sein als die Krankheit.
Bereits 2013/2014 haben wir ähnlich dem Vortrag von Hans Werner Sinn Zweifel angemeldet, ob die Energiewende so funktionieren könne, wie sich deren Protagonisten das jenseits der Physik und ökonomischen Gesetzmäßigkeiten erträumen. Der oben empfohlene Beitrag ist eine gute Dokumention, ein Problembewusstsein zu schaffen. Ein Problembewusstsein nicht aus der Sicht der Arten und der Natur, sondern aus der uns eigenen vordergründigen Perspektive als Homo Ökonomikus, der davon träumt nicht nur den heutigen Stromsektor umzustellen, sondern auch den Verkehr, die Gebäudeheizung, die Prozesswärme, Stahlproduktion etc. zu elektrifizieren. Einfach um ein Gefühl für die Dimension zu bekommen. Laßt uns das einmal für unsere Privathaushalte durchdenken. Der Stromverbrauch verdoppeln sich, wenn man eine Luftwärmepumpe zusätzlich installiert. Gut, man könnte die Wärmepumpe mit Tiefbohrungen, einem Eis- oder Salzspeicher, PV oder PVT auf dem Dach optimieren. Dann stiege der Strombedarf nicht auf 200 % sondern nur auf 150 bis 166% des Ausgangswertes. Installieren wir zwei Wall-Boxen für unsere hinzu gedachten eAutos, so kommen 10.800 kWh-Äquivalente hinzu. Gerechnet ist das mit 10.000 KM Jahreslaufleistung für Auto 1 und 5.000 KM für Auto 2, einem Verbrauch von 8 l je 100 km und einem kW-Wert von 9 je Liter. Der von Benzin ist etwas geringer, der von Diesel etwas höher.
Abgesehen davon, dass die Idee so nicht funktionieren kann. Niemand preist die kostenlose Ökodienstleistung der Natur ein. Es ist ein Trugschluss, dass das, was nichts kostet keinen ökonomischen Wert habe.

Peter Berthold’s
Zukunft der Natur“ – Vortrag an der SWR-Tele-Akademie

Die natürliche Artenvielfalt der Erde verschwindet dramatisch schnell, trotz aller Biodiversitäts-Initiativen der letzten zwanzig Jahre. Denn immer noch hat kein grundsätzliches Umdenken bei den Verantwortlichen und uns Bürgern stattgefunden. Dabei, so der Ornithologe Peter Berthold, ist Artenvielfalt nicht etwa nur eine Frage der Ästhetik, sondern letztlich auch unseres Überlebens. Zur Person Peter Berthold ist emeritierter Professor, war ehemals Direktor am Max-Planck-Institut für Ornithologie und Leiter der staatlichen Vogelschutzwarte in Radolfzell. Aktuell ist er für die Heinz-Sielmann-Stiftung tätig. Die sammelt Geld um Naturschutzflächen zu kaufen. Er ist so zusagen Grand Senieur der Ornithologie. Ich (Winfried) hatte das Vergnügen eines länger Telefonates mit Peter. Gut, bei unseren Themen hält sich Vergnügen stets in Grenzen. Aber das Telefonat war trotzdem ein echter Zugewinn.
Wie auch immer. Er hat im Rahmen der Tele-Akademie des SWR einen sehenswerten Vortrag gehalten, der leider mehr als desillusionierend ist. Leider sagt er nicht, warum die Vögel sogar aus egoistischer Sicht des Menschen so wichtig sind. Vögel sind Bioindikatoren! Die älteren werden sich noch an DDT erinnern. Der Giftstoff kumulierte sich in den am Ende der Nahrungskette stehenden Greifvögel und macht die Eierschalen so labil, dass die Vögel nicht mehr brüten können. Das brachte die Wissenschaft auf die Spur des natürlich voll umweltverträglichen Wundermittels DDT.

Fledermäuse – Freund oder Feind

Bei 3Sat ist unlängst ein kurzer Clip von 6 Minuten erschienen. Der erste Teil behandelt das wirklich beachtliche Sozialverhalten der Fledermäuse. Im zweiten Teil geht es u.a. um die Öko-Dienstleistungen unserer heimischen Fledermäuse. Sicher, Öko-Dienstleistung ist kein Kriterium des Natur- oder Artenschutzes sondern eine höchst egozentrisch menschliche Sicht! Aber, ob die aktuelle Borkenkäfer-Kalamität nur dem Umstand geschuldet ist, dass die Fichte – an sich eine Baumart des Hohen Nordens – in unseren Mittelgebirgen ohnehin in einer klimatisch grenzwertigen Region stand? Könnte es sein, dass wir uns als Gesellschaft alle Mühe geben, die Ökosysteme aus dem Gleichgewicht zu bringen, in dem wir den Lebensraum Wald zum Nachteil der Fledermäuse und der Vögel zerstören?
Schade, dass der Beitrag mit der Vampir-Fledermaus beginnt, was uns sofort an Stoker’s Drakula denken lässt. Aber sie ist die einzige ihrer Art und kommt in Europa nicht vor. Andere Fledertiere sind Beutegreifer, viele spezialisiert auf Insekten, oder Vegetarier, fischen oder sammeln Nektar. Okay, vor den Bienen hat der eine oder andere auch Angst. Aber trotzdem ist ihr Ruf Dank Maja besser.

Hans Werner Sinn’s
„Energiewende ins Nichts“

Der Vortrag stammt zwar aus Dezember 2013, ist aber nach wie vor aktuell.Hans Werner Sinn weist in diesem Vortrag nach, dass die Klimarettung mittels Windräder und ein sicheres Stromnetz kaum zusammenpassen.Natürlich liefern Windräder Strom. Blenden wir mal aus, dass der „so grüne Strom“ vielleicht weniger natur- und artenverträglich ist, wie uns seine Protagonisten glauben machen wollen. Der Ausbau der Windenergie ist ein politisch gesetztes Datum. Der Ausbau wird auch nicht dazu führen, dass „das Licht ausgeht“. Wir sind in einem europäischen Stromnetz alle miteinander verbunden. D.h. wenn wir selbst nicht genügend Strom einspeisen, werden die Lücken beispielsweise mit Atomstrom aus Frankreich oder Kohlestrom aus dem Osten gefüllt.


Robert Schlögl’s
„Energiewende – Wunsch und Wirklichkeit“ Physik am Samstagvormittag

Wasserstoff sei die Lösung. Der eine oder andere erinnert sich an den „Chemiebaukasten“ oder an eine der ersten Stunden des Chemieunterrichts und das Knallgasexperiment. Klar kann man mit Wind- und Fotovoltaik-Strom in Wasserstoff umwandeln. Auch hier ist nicht das Umwandeln an sich, sondern die von Hans Werner Sinn aufgezeigte Dimension das Problem.